Du gehst durch die Strassen deiner Stadt und begegnest ihm. Er ist gezeichnet vom Überleben auf den Strassen und den Gossen. Was du wahrnimmst ist sein Geruch, seine verschmutzten Kleider, der Alkohol in seiner Hand die vielen Tätowierungen, Narben und ein Gesicht voller Krater.
Was du aber nicht wahrnimmst ist die Tragik seiner Geschichte, die Trauer seiner Familie, die Angst vor der Begegnung mit dir. Wie schnell sind wir doch im verurteilen, richten, und ausweichen. Ich war auch so, ich war am Verurteilen, Richten und am Ausschliessen.. Doch auf einmal Stunde ich auf der anderen Strassenseite, wurde verurteilt, beurteilt gerichtet bestraft und gemieden.
Heute schöpfe ich aus beider Erfahrungen und deshalb schaue ich nicht weg weiche nicht aus sondern suche die Konfrontation. Er begegnete mir, wich mir nicht aus und lies sich von mir helfen. Ich nahm ihn an seiner verschmutzten Hand ohne zu denken was man denkt wenn jemand voller Blut und Schmutz auf Berührungskurs ist. Wir gingen in ein Kleidergeschäft und ich lies in aussuchen.
Ich sah nicht die Kleider welche ich geschenkt hatte, sondern das Gefühl von Menschen würde einer menschlichen Begegnung, menschlichem Verhalten.
Doch warum schreibe ich das? Will ich mich profilieren, dir zeigen wie gut ich doch bin? Nein. Ich hoffe so sehr das du durch meine Geschichte, meine Reaktion und Art und Weise zu begegnen vielleicht etwas mitnimmst. Vor vielen Jahren, 2 Jahrzehnten um genau zu sein, begegnete mir ein alter Mann mit langem Bart. Dieser Mann scheute sich nicht ein wenig und kam zu uns Junks, setzte sich in unserer Mitte und verteilte uns selber gemachte Brote und war bereit, uns zu zuhören. Wir hatten nicht ein einziges mal die Idee ihn zu bestehlen oder sonstiges…… zu gross war das Geschenk uns zu begegnen.
Noch heute sehe ich diesen Mann in sehr sehr hohem Alter und gebückter Haltung seinen solchen Dienst zu tun….. Ich habe ihn vor einigen Tagen getroffen und konnte ihn zum ersten male fragen warum er dies mache, was sein Motor dafür sei…….
Ich kann es euch sagen…… es ist nicht die Anerkennung und oder der Dank……. nein es ist auch nicht ein Zwang oder Drang……… Es ist ein Mensch der sich von seinem Mitgefühl ohne Urteile und ohne richten, leiten lässt…….. Der erste Schritt wäre doch einfach einem solchen Menschen am Rande mit einem Hallo zu begegnen und ihm zu zeigen ( was viele nicht mehr fühlen ) dass er noch da ist und lebt. Seit spontan und hört auf euer Herz, denkt nicht immer was wäre wenn…….. Sagt uns nicht schon die Schrift, wir sollen tun was wir wollen das uns getan wird? Naja, sei mal aufrichtig zu dir selber……. lebst du danach? Ich hoffe es, und sonst wünsche ich mir von Herzen dass du dir ab heute jede Begegnung als eine Chance anschaust…… eine Chance zu zeigen was du dir in solchen Situationen wünschen würdest…… und glaube mir……..jeder kann in solche Situationen geraten…….. auch unverschuldet. Ich danke Dir und allen die mich auch heute in Gebeten und taten unterstützt haben……